Der Krieg fordert Opfer...
Jetzt hat es auch den ehemaligen Kriegsminister Franz-Josef Jung (CDU)erwischt. Der bis heute gewesene "Arbeits"minister musste auf Grund seiner mangelnden Kentnisse über die genauen Opferzahlen beim Luftangriff in der Nähe des afghanischen Kunduz zurücktreten. In einer kurzen Presseerklärung erläuterte er die Gründe: ""Ich übernehme damit die politische Verantwortung für die interne Informationspolitik des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber dem Minister bezüglich der Ereignisse am 4. September in Kundus."
Bei dem Angriff auf zwei Tankwagen sind nach einem Untersuchungsbericht der NATO bis zu 142 Personen getötet worden, darunter auch Zivilisten. Es ist unklar, ob Jung wirklich ahnungslos war, oder dem deutschen Bundestag die Angaben über ermordete Menschen absichtlich verschwiegen hat. Der neue Kriegsminister Guttenberg sagte, ihm seien neun Einschätzungen zum Luftangriff bei Kunduz vorenthalten worden. Guttenberg hatte bereits gestern Staatssekretär Wichert und Generalinspekteur Schneiderhan wegen der "Informationspannen" entlassen.
Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst - dieses alte ungarische Sprichwort bewahrheitet sich immer wieder. Deswegen muss jetzt noch ein weiterer Rücktritt erfolgen - nämlich der vom Kriegseinsatz in Afghanistan. Mit einem Krieg den Frieden herbeibomben zu wollen ist ein Widerspruch in sich. Es sind schon zu viele Menschen auch in diesem Wirtschaftskrieg gestorben.
Die Wahrheit altert nicht - italienisches Sprichwort.
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spiegel.de vom 13.12.2001 Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline
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Quelle: dpa, ap via dw-world.de
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